Kann ein Verein mehrere Zweckbetriebe haben?
Betriebe, die dem gemeinnützigen Zweck dienen, sind Zweckbetriebe. Ein klassisches Beispiel: Der Kulturverein mit dem Vereinszweck “Förderung der Musik Ludwig Beethovens” veranstaltet Konzerte und verkauft Eintrittskarten. Die Konzertveranstaltung ist als Zweckbetrieb genauso steuerbegünstigt wie der e.V. selbst.D.h., es sind bei der Ermittlung der Zweckbetriebsfreigrenze die Einnahmen einschließlich Umsatzsteuer zugrunde zu legen. Für die Zweckbetriebsgrenze sind alle Einnahmen (brutto) aus allen sportlichen Veranstaltungen und aus allen Abteilungen eines Vereins innerhalb eines Jahres festzustellen und zu addieren.Zweckbetrieb. Der Zweckbetrieb ist eine Sonderform des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebes, der steuerlich wie der ideelle Bereich behandelt wird. Um in den Genuss der damit verbundenen Steuervorteile zu kommen, muss der Zweckbetrieb dazu dienen, die steuerbegünstigten satzungsgemäßen Zwecke zu verwirklichen.

Welche Einnahmen gehören zu Zweckbetrieb : Typische Zweckbetriebe sind: Kinder-, Jugend- und Erziehungsheime, Behindertenwerkstätten, kulturelle und sportliche Veranstaltungen, Alten- und Pflegeheime, Kindergärten oder berufsausbildende Vereine, kulturelle Einrichtungen wie Museen, Theater, Konzerte.

Ist ein Zweckbetrieb ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb

Die Einnahmen und Ausgaben von gemeinnützigen Organisationen lassen sich in „vier Sphären“ einteilen. Eine davon ist der steuerpflichtige wirtschaftliche Geschäftsbetrieb, eine andere der Zweckbetrieb. In beiden Fällen ist die gemeinnützige Organisation wirtschaftlich tätig und generiert Umsätze.

Welchen Zweck kann ein Verein haben : Ein Verein kann nur ins Vereinsregister eingetragen werden, wenn er primär keine wirtschaftlichen Zwecke, sondern einen ideellen Zweck verfolgt. Als ideelle Zwecke gelten z.B. religiöse, wissenschaftliche, künstlerische, sportliche, wohltätige, gesellige und ähnliche nicht wirtschaftliche Zwecke.

Nach § 65 Nr. 3 AO ist ein Zweckbetrieb gegeben, wenn der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb zu nicht begünstigten Betrieben derselben oder ähnlicher Art nicht in größerem Umfang in Wettbewerb tritt, als es bei Erfüllung der steuerbegünstigten Zwecke unvermeidbar ist (AEAO zu § 65, Tz. 1 bis 4).

Das ist der Fall, wenn die Umsätze nicht lediglich Hilfsumsätze (Abschnitt 251 Abs. 2 Satz 4 und 5 Umsatzsteuerrichtlinien) sind. Ein Zweckbetrieb dient in erster Linie der Erzielung zusätzlicher Einnahmen, wenn er sich zu mehr als 50 % aus derartigen Einnahmen finanziert.

Was sind Ausgaben Zweckbetrieb

Typische Ausgaben, die im Zusammenhang mit sportlichen Veranstaltungen im Zweckbetrieb anfallen: Kosten der Sportstätten und der Sportgeräte. Kosten des Kursbetriebs, zum Beispiel für Übungsleiterinnen und Übungsleiter. Kosten der Sportlerinnen und Sportler, die Einnahmen in diesem Bereich erzielen.Ob Sponsoring, Getränkeverkauf oder Vermietung der Räumlichkeiten: Wenn ihr mit eurem Verein zusätzliche Einnahmen generiert, startet ihr einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb.Der ideelle Bereich umfasst alle Aktivitäten des normalen Vereinsbetriebs. In diesem Rahmen werden zum Beispiel Einnahmen aus Spenden sowie Mitgliedsbeiträgen und Zuschüssen von Kommunen und Ländern erzielt. Diese Einnahmen unterliegen bei einem gemeinnützigen Verein grundsätzlich keiner Besteuerung.

Die Mitglieder gemeinnütziger Vereine dürfen also nicht auf eine Gruppe begrenzt werden – auch nicht durch zu hohe Mitgliedsbeiträge o. ä. Des Weiteren darf der Verein nach Vereinsrecht ausschließlich seine steuerbegünstigten satzungsmäßigen (gemeinnützigen) Zwecke verfolgen (§ 56 AO).

Wie viel Geld darf ein gemeinnütziger Verein auf dem Konto haben : Einnahmen aus dem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb sind im Rahmen einer Freibetragsgrenze von 45.000 Euro im Jahr körperschafts- und gewerbesteuerfrei. Wird die Freibetragsgrenze vom Verein überschritten, sind entsprechenden Einnahmen zu versteuern (weitere Details zur Besteuerung des Vereins).

Wie unterscheidet man wirtschaftliche und nicht wirtschaftliche Vereine : Der nicht-wirtschaftliche Verein wird als Idealverein bezeichnet. Der Unterschied zwischen einem wirtschaftlichen Verein und einem Idealverein besteht darin, dass beim wirtschaftlichen Verein ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb vorhanden ist.

Kann ein Vorstandsmitglied zwei Ämter haben

Grundsätzlich ist das möglich, auch wenn die Satzung das nicht ausdrücklich vorsieht. Das stellt ein Beschluss des Oberlandesgerichts Hamm (30.11.2010, I-15 W 286/10) klar. Eine solche personengleiche Besetzung mehrerer Vorstandsämter ist zulässig, wenn die Satzung das nicht verbietet oder indirekt ausschließt.

Die Höhe der freien Rücklage darf jedoch höchstens ein Drittel des Überschusses aus der Vermögensverwaltung und darüber hinaus höchstens 10 Prozent der zeitnah zu verwendenden Mittel betragen.Ein wirtschaftlicher Zweck liegt dann vor, wenn den Mitgliedern durch die Vereinstätigkeit ein wirtschaftlicher, geldwerter Vorteil verschafft werden soll, z.B. durch das Zahlen von Löhnen oder die Ausschüttung eines Gewinns.

Wann ist ein Verein wirtschaftlich tätig : Grundsätzlich kann ein eingetragener Verein einen wirtschaftlichen Nebenbetrieb führen, wenn dieser seinen ideellen Hauptzweck fördert. Beispielhaft sind Trägervereine für Kindertagesstätten anzuführen. Der Verein an sich verfolgt ideelle Zwecke zu dessen Verwirklichung er einen Kita-Betrieb führt.