Es gibt nur zwei Gründe, aus denen Arbeitgeber ihren Mitarbeitern Urlaub verwehren dürfen: Entweder stehen dem Urlaub dringende betriebliche Erfordernisse entgegen oder die Urlaubswünsche anderer Arbeitnehmer gehen unter sozialen Gesichtspunkten vor.1. Ablehnung: Der Arbeitgeber kann ausnahmsweise einen Urlaubswunsch ablehnen, wenn ihm dringende betriebliche Belange entgegenstehen oder ein anderer Arbeitnehmer aus sozialen Gründen zu bevorzugen ist. 2. Betriebsferien: Auch für die Anordnung von Betriebsferien müssen dringende betriebliche Gründe vorliegen.Urlaub streichen wegen Personalmangel: Ist das erlaubt Ein Personalmangel rechtfertigt keine Urlaubsunterbrechung durch die Führungskraft. Auch dann nicht, wenn die Urlaubsunterbrechung mit einem hohen Krankenstand innerhalb der Belegschaft begründet wird.
Was sind dringende betriebliche Gründe gegen Urlaub : Als Beispiele für solche dringenden betrieblichen Interessen werden häufig personelle Engpässe, eine plötzlich veränderte Auftragslage oder auch sonstige Umstände der Betriebsorganisation genannt, die dazu führen, dass der Betriebsablauf durch den Urlaub erheblich beeinträchtigt würde.
Was sind dringend betriebliche Gründe
personelle Engpässe, plötzliche Änderungen der Auftragslage, Abschluss- und Inventurarbeiten für den Jahresabschluss, sonstige Umstände der Betriebsorganisation oder des technischen Arbeitsablaufs.
Was ist ein betrieblicher Grund : Ein betrieblicher Grund liegt insb. vor, wenn die Umsetzung des Arbeitszeitverlangens die Organisation, den Arbeitsablauf oder die Sicherheit in dem Betrieb wesentlich beeinträchtigt oder unverhältnismäßige Kosten verursacht. Es genügt, wenn der Arbeitgeber rational nachvollziehbare Gründe hat.
Wenn aus betrieblichen Gründen ein Arbeitgeber seinem Mitarbeiter verweigert, Urlaub zu nehmen, muss er diesen zu einem anderen Zeitpunkt genehmigen. Zudem sollte die Ablehnung vom Urlaubsantrag schriftlich erfolgen und die entsprechenden betrieblichen Gründe anführen, warum der Urlaub verweigert wurde.
Einmal genehmigter Urlaub kann kaum gestrichen werden
Der Arbeitnehmer kann auf Anfrage des Arbeitgebers freiwillig einwilligen, den Urlaub nicht anzutreten. Oder es muss ein für das Unternehmen unvorhersehbarer, existenzbedrohender Umstand vorliegen, damit ein Vorgesetzter den Urlaub zurückziehen darf.
Sind Arbeitgeber rechtlich verpflichtet dafür zu sorgen dass Mitarbeiter ihren Urlaub nehmen
Erst kürzlich hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass Arbeitgeber verpflichtet sind, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um dafür zu sorgen, dass Arbeitnehmer ihren Anspruch auf bezahlten Jahresurlaub tatsächlich ausüben.Nur wenn dringenden betriebliche Erfordernisse oder die vorrangigen Urlaubswünsche anderer Arbeitnehmer dem entgegenstehen, kann der Arbeitgeber den Urlaubswunsch ablehnen.Auch ein Personalmangel aufgrund pandemiebedingter Krankheiten kann ein dringender betrieblicher Grund sein. Kein dringender betrieblicher Grund ist dagegen eine im Betrieb angeordnete Kurzarbeit. Der Arbeitnehmer kann auch während der Kurzarbeit Urlaub nehmen.
Dringende persönliche Gründe
Das sind zum Beispiel: Arbeitsunfähigkeit. Erkrankung von Angehörigen, die gepflegt werden müssen. Erkrankung von Lebensgefährten, mit denen der Urlaub verbracht werden sollte.
Was können betriebsbedingte Gründe sein : Eine schlechte wirtschaftliche Lage, die Schließung eines ganzen Standorts, Auftragsflaute, Insolvenz, veränderte Marktsituationen – Aus Arbeitgebersicht kann es viele denkbare Gründe dafür geben, sich betriebsbedingt – wie es im Kündigungsschutzgesetz genannt wird – von Arbeitnehmern zu trennen.
Kann mir der Arbeitgeber 3 Wochen Urlaub verbieten : Urlaub am Stück: Kann mir der Arbeitgeber 3 Wochen Urlaub verbieten Nein, ohne triftige Begründung hat der Arbeitgeber nicht das Recht drei Wochen Urlaub am Stück – oder mehr – abzulehnen. Der Urlaubswunsch des Arbeitnehmers muss berücksichtigt werden, soweit dem keine dringenden betrieblichen Gründe entgegenstehen.
Wann oder wie lange vorher muss der Urlaub genehmigt werden
Urlaub sollte immer rechtzeitig schriftlich beim Arbeitgeber beantragt werden. Die genauen Fristen hierfür können im Arbeitsvertrag, Tarifvertrag oder in der Betriebsvereinbarung geregelt sein. In der Regel sollte der Urlaubsantrag mindestens zwei Wochen vor Beginn des gewünschten Urlaubszeitraums gestellt werden.
Ein Urlaubsantrag gilt nur dann als genehmigt, wenn dies dem Mitarbeiter ausdrücklich mündlich oder schriftlich mitgeteilt wird. Es existiert keine Frist, nach der ein Urlaubsantrag automatisch als angenommen gilt.Die verbindliche Urlaubsplanung obliegt dem Arbeitgeber. Er muss dabei nach Möglichkeit die Wünsche der Arbeitnehmer berücksichtigen. Dabei können betriebliche Belange Vorrang haben. Der Arbeitgeber darf nach geltender Rechtsprechung nicht den kompletten Jahresurlaub seiner Mitarbeiter eigenmächtig verplanen.
Habe ich ein Recht auf Urlaub im Sommer : Grundsätzlich ja. Denn Arbeitnehmer haben keinen Rechtsanspruch darauf, zu einem bestimmten Zeitpunkt ihren Urlaub zu nehmen. Der Arbeitgeber muss zwar auf die Wünsche des Mitarbeiters bei der Ferienplanung eingehen.