Als geriatrischer Patient gilt, wer nach übereinstimmenden Definitionen (2, 3, 7, 8) ein höheres Lebensalter (in der Regel 70 Jahre oder älter) mit geriatrietypischer Multimorbidität vereint. Bereits die hausärztliche Versorgung ist damit vor besondere Anforderungen gestellt.Die geriatrischen Fachgesellschaften haben vorgeschlagen, bei allen Patienten ab einem Alter von 80 Jahren zunächst eine geriatrische Behandlungsbedürftigkeit anzunehmen.Geriatrie betrachtet und behandelt die Gesamtheit eines Menschen, d.h. die Altersveränderungen, die typischen Altersprobleme und die verschiedenen oftmals gleichzeitig bestehenden Erkrankungen und deren Wechselwirkungen. Ein Ziel in der Geriatrie ist es, soweit möglich die Genesung von Erkrankungen zu erreichen.
Was sind Geriatrie typische Diagnosen : Geriatrietypische Diagnosen sind zum Beispiel chronische Schmerzen, Harninkon- tinenz, Muskelschwund und Muskelatrophie (Sarkopenie), Demenz oder Sturznei- gung.
Wann wird man aus der Geriatrie entlassen
Die Entlassung wird ab der Aufnahme geplant und in Absprache mit den Patienten und Bezugspersonen terminiert, wenn die Patientinnen und Patienten in der Lage sind, die Anforderungen in der häuslichen oder anderweitig gewählten Umgebung zu bewältigen und die klinische Situation stabil genug erscheint.
Wie lange bleibt man in der Regel in der Geriatrie : Wie lange dauert die stationäre Behandlung Die stationäre geriatrische Rehabilitation dauert in der Regel drei Wochen. Bei medizinischer Notwendigkeit wird ein Antrag auf Verlängerung von ein bis zwei Wochen gestellt. Die Entscheidung darüber trifft der medizinische Dienst der Krankenkassen.
Die Dauer einer stationären geriatrischen Rehabilitation beträgt 3 Wochen, die einer ambulanten Maßnahme 20 Tage. Die Dauer einer stationären oder ambulanten Reha kann bei medizinischer Notwendigkeit verlängert werden.
Berlin, 30. Juni 2022– Ab 1. Juli 2022 erhalten Patientinnen und Patienten leichter Zugang zu geriatrischer Rehabilitation und Anschlussrehabilitation. Ob eine geriatrische Rehabilitation für Versicherte ab 70 Jahren medizinisch erforderlich ist, wird dann nicht mehr von der Krankenkasse geprüft.
Wer entscheidet über Geriatrie
Die Krankenkasse entscheidet über den Antrag und informiert den Patienten sowie die geriatrische Klinik.Geriatrische Rehabilitationen werden als stationäre Rehabilitation oder ambulante Maßnahmen (Tagesklinik) in geriatrischen Rehabilitationskliniken und ausgewählten Krankenhäusern mit Akutgeriatrie durchgeführt. Bei tagesklinischer Rehabilitation ist eine Klinik nahe am eigenen Wohnort unumgänglich.Grundsätzlich haben Patienten einen gesetzlichen Anspruch auf eine dreiwöchige geriatrische Rehabilitation. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Reha. Mit Zustimmung der Krankenkasse kann die Reha sogar verlängert werden. Maximal sind 35 Tage möglich.