IFRS vorgeschrieben für mehrheitlich staatliche Unternehmen, Banken und Finanzinstitute, mittlere und große Unternehmen und anderweitige. IFRS sowohl im Konzern- als auch im Einzelabschluss gestattet. IFRS im Konzernabschluss gestattet, im Einzelabschluss verboten.Ein Konzernabschluss nach IFRS ist von einer Kapitalgesellschaft gemäß § 315e Abs. 1 beziehungsweise Abs. 2 HGB aufzustellen, wenn sie laut HGB zur Konzernrechnungslegung verpflichtet und zusätzlich kapitalmarktorientiert ist.Nach § 315e HGB müssen Konzerne, die Wertpapiere (Aktien, Anleihen u. ä.) ausgegeben haben und an Börsen gehandelt werden, ihren Konzernabschluss nach den IFRS aufstellen.
Unter welchen Voraussetzungen ist ein deutsches Unternehmen verpflichtet einen Ab schluss nach IFRS aufzustellen : Die Konzernbilanzierung nach IFRS ist für deutsche kapitalmarktorientierte Unternehmen nur relevant, wenn eine Pflicht zur Konzernbilanzierung nach dem HGB besteht. Erst wenn diese nach § 290 HGB vorliegt, kann die IAS-Verordnung und damit § 315e HGB Wirkung entfalten.
Für welche Unternehmen besteht in Deutschland eine Pflicht zur IFRS Rechnungslegung
Pflicht zur Anwendung der IFRS
Als kapitalmarktorientiert gelten Mutterunternehmen, deren Wertpapiere – Aktien und/oder Schuldverschreibungen – zum Handel an einem organisierten Kapitalmarkt innerhalb der Europäischen Union zugelassen sind.
Wie viele Unternehmen in Deutschland bilanzieren nach IFRS : Einzelabschluss: Nach Angaben des Bundesanzeigers veröffentlichen 1,1 Mio. deutsche Unternehmen ihren Einzelabschluss im Bundesanzeiger. Auf der Basis intensiver Recherchen ließen sich im Rahmen des Forschungsprojekts nur 14 (!) veröffentlichte IFRS-Einzel-Abschlüsse identifizieren.
In diesem Zusammenhang besteht der markante Unterschied zwischen HGB und IFRS darin, dass die HGB-Bilanz stärker auf die Verteilung der Gewinne und Steuerlast ausgerichtet ist, während der IFRS Konzernabschluss vor allem auf die Präsentation der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens abzielt.
Pflicht zur Anwendung der IFRS
Kapitalmarktorientierte Unternehmen haben laut EU-Verordnung Nr. 1606/2002 (sog. IAS-Verordnung) ihre Konzernabschlüsse seit dem Geschäftsjahr 2005 nach den IFRS-Regelungen aufzustellen.
Für welche Unternehmen besteht Bilanzierungspflicht
Als Einzelunternehmer*in bist du bilanzierungspflichtig, wenn dein jährlicher Umsatz über 800.000 EUR oder dein Jahresgewinn über 80.000 EUR liegt. Die genauen Vorgaben richten sich in erster Linie nach den Steuergesetzen. Wenn das Finanzamt keine Bilanz von dir verlangt, reicht eine Einnahmenüberschussrechnung aus.Es gilt infolgedessen gemäß HGB die vorsichtige Ermittlung des Gewinns aufgrund des Gläu- bigerschutzes, wohingegen bei IFRS die Bereitstellung entscheidungsnützlicher realistischer Angaben für die Investoren im Vordergrund steht.Ein Konzernabschluss nach HGB ist gemäß § 290 Abs. 1 HGB von einer Kapitalgesellschaft aufzustellen, wenn diese auf mindestens ein anderes Unternehmen unmittelbar oder mittelbar beherrschenden Einfluss ausüben kann. § 290 Abs. 2 HGB regelt, wann grundsätzlich beherrschender Einfluss besteht.
D.h. kleine und mittelständische Unternehmen mit Sitz in Deutschland bilanzieren in der Regel nach Handelsgesetzbuch, Unternehmen und kapitalmarktorientierte Konzerne und Gesellschaften, die an der deutschen oder amerikanischen Börse gelistet sind, müssen dagegen nach IFRS bilanzieren.
Welche Unternehmen müssen nicht bilanzieren : Einzelunternehmen müssen keine Bilanz erstellen, sofern sie einen jährlichen Umsatz von 600.000,00 Euro nicht überschreiten und der Jahresgewinn nicht über 60.000,00 Euro liegt. Für Einzelunternehmen richtet sich die Bilanzierungspflicht größtenteils nach den Steuergesetzen.
Sind die IFRS ein Gesetz : Auf nationaler Ebene gibt zum Beispiel das Handelsgesetzbuch (HGB) entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen und den Rechnungslegungsstandard für Unternehmen vor. IAS und IFRS sind analoge Rechtsgrundlagen auf internationaler Ebene, die allerdings auch für einige Unternehmen hierzulande verpflichtend sind.
Wann besteht Konsolidierungspflicht
Daher ist zu prüfen, ob ein Unternehmen auch wirklich der gesetzlichen Pflicht zur Konsolidierung unterliegt. Nach § 290 Abs. 2 HGB ist konsolidierungspflichtig, wer als Mutterunternehmen mindestens ein Tochterunternehmen mittelbar oder unmittelbar beherrscht.
Der Konsolidierungskreis umfasst die Unternehmen, die in den Konzernabschluss einzubeziehen sind; nach § 294 HGB sind dies insbesondere das Mutterunternehmen und alle Tochterunternehmen, sofern die Einbeziehung nicht aufgrund der Nutzung der Einbeziehungswahlrechte des § 296 HGB unterbleibt.Konsolidierungskreis im Konzern: Wann ist die Festlegung notwendig Grundsätzlich ist gemäß HGB jeder Konzern verpflichtet, eine Konsolidierung durchzuführen. Ein Konzern liegt dann vor, sobald ein Mutterunternehmen mindestens ein Tochterunternehmen hat, auf welches es beherrschenden Einfluss hat.
Wann müssen Bilanzen konsolidiert werden : Die Aufstellungsfrist für den konsolidierten Abschluss und den Konzernlagebericht beträgt fünf Monate. Bei kapitalmarktorientierten Kapitalgesellschaften verkürzt sich diese Frist auf vier Monate. Daher ist es wichtig, dass der Abschluss sowohl fristgerecht als auch vollständig und richtig erstellt wird.